Wirtschaftsfachkraft

Buchführung, Bilanzwesen und Steuerrecht können sehr spannend sein. Wer noch interessantere Herausforderungen sucht, wird in Bayerns Justiz fündig. Hier unterstützen Wirtschaftsfachkräfte die Ermittlungsbehörden bei der Aufklärung von Bilanz- und Buchführungsmanipulationen, Insolvenzdelikten, Anlage- und Lieferantenbetrügereien, Kreditbetrug sowie Vermögensverschiebungen. Eine attraktive Karriere-Option für verbeamtete Finanzprofis – und eine Chance für den Quereinstieg in die Justiz.

Was machen Wirtschaftsfachkräfte in der Justiz?

Wirtschaftsfachkräfte arbeiten bei den bayerischen Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Wirtschafts- und Steuerstrafsachen. Ihre Aufgaben sind vielfältig und abwechslungsreich. Sie unterstützen die Staatsanwaltschaft bei der Bekämpfung und Aufdeckung von Wirtschaftsstraftaten.

Was ist eine Schwerpunktstaatsanwaltschaft? Schwerpunktstaatsanwaltschaften sind spezialisiert auf einen größeren Bereich der Kriminalität (zum Beispiel Wirtschaftsstrafsachen) oder einzelne Themenkomplexe (zum Beispiel Doping) und verfügen über besonderes Fachwissen. Neben den Schwerpunktstaatsanwaltschaften konzentrieren sich auch Zentralstellen und Sonderdezernate auf bestimmte Delikte (Beispiele: Zentralstelle Cybercrime Bayern, Hate-Speech-Sonderdezernate, Zentralstelle zur Bekämpfung von Extremismus und Terrorismus, Zentral- und Koordinierungsstelle Vermögensabschöpfung, Zentralstelle zur Bekämpfung von Betrug und Korruption im Gesundheitswesen).

Aufgaben im Auftrag der Staatsanwaltschaft: Wirtschaftsfachkräfte 

  • erstellen eigenverantwortlich und unabhängig Gutachten (zum Beispiel zum Eintritt der Zahlungsunfähigkeit oder Überschuldung eines Unternehmens), 
  • treffen Aussagen über die Ordnungsmäßigkeit von Buchführungen und erstellten Jahresabschlüssen,
  • fertigen Geldfluss- sowie Mittelverwendungsanalysen. 

Im Rahmen dieser Tätigkeit treten Wirtschaftsfachkräfte als Sachverständige in Gerichtsverhandlungen auf. Sie tragen wesentlich dazu bei, Sachverhalte darzustellen und aufzuklären. 

Außerdem beraten und unterstützen Wirtschaftsfachkräfte die Staatsanwaltschaft in Ermittlungsverfahren und nehmen auch selbst an den Ermittlungen teil: zum Beispiel an Durchsuchungsaktionen und der Vernehmung von Zeuginnen und Zeugen oder Beschuldigten.

Teil des Ermittlungsteams

An den bayerischen Staatsanwaltschaften gibt es rund zehn Stellen für Wirtschaftsfachkräfte. In ihrer Arbeit werden sie von Buchführungskräften der Staatsanwaltschaften und der Polizei unterstützt. 

Wenn sie als Sachverständige beauftragt werden, arbeiten Wirtschaftsfachkräfte eigenverantwortlich. Im Rahmen von ermittlungstaktischer Unterstützungs- und Beratungsarbeit werden sie Teil des Ermittlungsteams.

Wer kann sich bewerben?

  • Beamtinnen und Beamte der Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen, fachlicher Schwerpunkt Steuer, mit Einstieg in der 3. Qualifikationsebene (mehr erfahren: Was sind Qualifikationsebenen?), die schon Erfahrungen in der Betriebsprüfung oder in der Steuerfahndung gesammelt haben.
  • Fachkräfte mit Hochschulabschluss in Betriebs- oder Wirtschaftswissenschaften. Eine spätere Verbeamtung (Fachlaufbahn Verwaltung und Finanzen, Schwerpunkt Wirtschaftswissenschaften) ist möglich.

Schriftliche Bewerbungen sind direkt an die Schwerpunktstaatsanwalt-
schaften für Wirtschaftsstrafsachen zu richten. Hier finden Sie die Kontaktdaten aller Staatsanwaltschaften in Bayern.

Wirtschaftsfachkraft: Welche Qualifikation ist gefragt?

Für ihre Arbeit bei der Staatsanwaltschaft und die Erstellung von Gutachten brauchen Wirtschaftsfachkräfte neben guten Fachkenntnissen möglichst auch 

  • Erfahrung in Buchführung, im Bilanzwesen und Steuerrecht,
  • ein sicheres und selbstbewusstes Auftreten sowie die Fähigkeit, die Inhalte des gefertigten Gutachtens fundiert zu vertreten,
  • die Fähigkeit, komplexe wirtschaftliche Sachverhalte verständlich darzustellen sowie
  • Kommunikationsstärke und Kontaktfreude.
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